Seit die Initiative Keine Bildung ohne Medien (KBoM) vor zehn Jahren (März 2009) unter Beteiligung vieler Akteur*innen das „Medienpädagogische Manifest“ veröffentlicht hat, hat sich die Medienwelt derart verändert, dass eine Fortschreibung des Manifests notwendig ist: Alltägliches Leben und gesellschaftliche Prozesse finden permanent auch im Netz statt; die Grenzen zwischen on- und offline sind endgültig fluide geworden. In der Folge sind Fragen im Kontext der Digitalisierung, u. a. zu Datenschutz, Algorithmen, Big Data und Learning Analytics, Kommunikations- und Medienethik sowie Künstlicher Intelligenz längst Teil gesamtgesellschaftlicher Diskussionen. Diese sind nicht zuletzt durch einen Perspektivwechsel geprägt: nachdem lange Zeit eher Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung betont wurden, rücken zunehmend negative Folgen in den Fokus. Daher ist eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Medienentwicklung und Mediennutzung notwendig.
Mit dem Addendum 2019 zum Medienpädagogischen Manifest hat die Lenkungsgruppe mit weiteren Engagierten diese Entwicklungen reflektiert und für alle Bildungsbereiche zentrale Forderungen formuliert.